Jahresabschluss 2020
175 Jahre Gesangverein 1845 e.V. Pfeddersheim
Vereinsjubiläum …
2020 feierte der GV 1845 Pfeddersheim sein 175-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr war viel geplant, um dem Ereignis einen würdigen Rahmen zu geben.
Mit dem Neujahrsempfang wurde das Jubeljahr des Vereins mit einem Festakt eingeläutet. Der GV 1845 hatte zur Feier eingeladen und viele aus Politik und Vereinen waren der Einladung gefolgt. Bericht
Es folgten die Damensitzungen der GV‐Fastnachter, mit dem Motto „Närrisch, bekloppt, helau, 175 Jahre beim GV“ standen diese im gut besuchten Sängerheim ganz im Zeichen des Geburtstags. Bericht
Geplant waren im Laufe des Jahres 2 Jubiläums‐Büchermärkte im April und November. Ein Freundschaftssingen, zu dem bereits viele befreundete Vereine zugesagt hatten, war im Mai terminiert. Im September plante die Theatergruppe eine große Jubiläumsrevue aus 175 Jahren Vereinsgeschichte unter Beteiligung aller Gruppen.
Während der Sommerpause war der Bau einer behindertengerechten Toilette vorgesehen. Rücklagen waren vorhanden und es wurden weiterhin fleißig Spenden gesammelt.
Dann kam der März und plötzlich war alles ganz anders. Corona und Lockdown hießen die Stichworte, von Heute auf Morgen mussten Veranstaltungen abgesagt und verschoben werden. Als Erstes traf es unsere Jahreshauptversammlung, gefolgt von Bücherbasar und Freundschaftssingen. Und zu guter Letzt auch die Jubiläumsrevue.
Kurz gesagt, das „Jubiläumsjahr“ war für den Gesangverein gesellschaftlich und wirtschaftlich gelaufen. Besonders mit den ab Oktober gültigen Verschärfungen, denen dann auch alle Veranstaltungen von November 2020 bis aktuell Februar 2021 zum Opfer fielen.
… und was davon blieb
In einer virtuellen Vorstandsitzung Ende April entschied der Vorstand den Bau der behindertengerechten Toilette durchzuführen. Angebote waren bereits vor dem Lockdown eingeholt und die Budgetplanungen für die nächsten 2 Jahre gaben grünes Licht. Anfang Juni wurde dann mit dem Bau begonnen, dieser konnte bis Mitte August abgeschlossen werden. Dabei wurden auch die vom Umbau betroffenen Schankraum und Herrentoilette teilrenoviert. Baudokumentation
Der Pop- und Gospelchor begann im Juni wieder mit den Chorproben. Die Dirigentin stellte ihre Scheune zur Verfügung, damit die sehr strengen Hygienebestimmungen für Chöre eingehalten werden konnten. Im September kehrten die Sängerinnen wieder ins Vereinsheim zurück – bis zum erneuten Lockdown im November.
Die Djembé‐Trommelgruppe nahm die Proben Ende August unter dem gleichen Hygienekonzept wieder auf, musste diese aber ebenso wieder Ende Oktober einstellen.
Der Chorgemeinschaft 1845/1876 erging es noch schlechter. Da die Männer mit wenigen Ausnahmen den Risikogruppen angehören, konnten diese seit April keine Singstunden durchführen. Von den Tanzgruppen einmal ganz abgesehen.
Den steigenden Infektionszahlen ab Mitte August fiel die auf Anfang September verschobene Jahreshauptversammlung erneut zum Opfer, das Risiko für die vorwiegend älteren Mitglieder war zu groß. Diese wird voraussichtlich im 2. Quartal 2021 nachgeholt, sofern die Corona dies zulässt.
Ein einwöchiger Büchermarkt mit strengem Hygienekonzept (vorherige Anmeldung, max. 10 Personen im Saal, stündlicher Einlass, etc.) konnte im September durchgeführt werden. Der im November mit dem gleichen Konzept geplante Büchermarkt wurde jedoch seitens des Gesundheitsamtes verboten. Er wurde als „verbotener Flohmarkt“ eingestuft, wohingegen andere ähnliche Märkte erlaubt blieben. Frage einer warum.
Im November stellte der GV einen Antrag auf einen Zuschuss aus dem Corona-Hilfsfonds des Landes RLP. Dieser wurde aber seitens des für kulturtreibende Vereine zuständigen Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur abgelehnt. Begründung: Eine noch vorhandene Rücklage für die Reparatur der Wasserleitungen und die Beschaffung Heizöl würden ja 2020 nicht mehr ausgegeben und könnten daher verwendet werden.
Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass der Gesangverein 1845 dem Martin-Luther-Haus und seinen Bewohnern einen Weihnachtsbaum spendet und die Sänger diesen schmücken. Corona machte dies etwas schwieriger. Der GV hat es sich trotzdem nicht nehmen lassen und auch 2020 wieder einen Baum gespendet. Dieser wurde durch die Leitung und Bewohner des Hauses selbst geschmückt.
Was macht Mann/Frau wenn Weihnachtsfeiern, Adventsfenster und Adventsmarkt abgesagt werden (müssen)? Sie/Er lässt sich etwas einfallen, so auch beim GV. Zum Ausklang des Jubiläumsjahres waren alle Mitglieder, Freunde und Gönner eingeladen eine Kugel an den Weihnachtsbaum auf dem Parkplatz des Sängerheimes zu hängen, ein Bild von sich vor dem Baum zu machen und dies einzusenden.
Am Ende des Jahres erreichten den Gesangverein dann doch noch versöhnliche und gute Nachrichten. Aktion Mensch, der Gewinnsparverein der Sparda‐Bank und der Orden der Freunde des Pfeddersheimer Weins unterstützten den Bau der behindertengerechten Toilette nachträglich mit namhaften Beträgen. Dafür und allen sonstigen Spendern vielen Dank.
Zum guten Schluss
Ein schwieriges Jubiläumsjahr liegt hinter dem Gesangverein 1845 e.V. Pfeddersheim aus dem er bis heute relativ glimpflich heraus gekommen ist. Durch eine gute finanzielle Basis kam der GV nie in Schwierigkeiten, obwohl bis Ende Februar 2021 erhebliche Einnahmausfälle entstehen. Zu Resümieren ist hingegen, nur die werden unterstützt, welche keine Reserven und Rücklagen bilden. Auch erhalten nichtöffentliche Kultureinrichtungen und Vereine keine Unterstützung in der Weise wie Sportvereine.
Wer jedoch ein Mitgliederpotenzial wie der GV 1845 hat, braucht sich auch um solche Unzulänglichkeiten nicht zu sorgen. Nur durch den unermüdlichen Einsatz der zumeist immer gleichen Personen konnten die benötigten Rücklagen gebildet, der Betrieb am Laufen gehalten und die notwendigen Reparaturen und Baumaßnahmen durchgeführt werden. Diesen Personen, den „Frontline-Workern“ des Vereins, gelten auch 2020 Dank und Anerkennung des Vereins.
Text und Bilder: Bernhard Steinke/GV 1845