Wir über uns
Ältester Verein Pfeddersheims im Zeitraffer
Im Wonnemonat Mai anno 1845 gründeten junge sangesfreudige Männer einen „Singverein.“ Schon am 16. November 1845 genehmigte der damalige „Hessische Kreisrat“ in Worms die ersten Statuten und stimmte auch den Antrag zu, die Singstunden in der Schule abhalten zu dürfen. Aus jener Zeit stammt heute noch ein wertvolles in Leder gebundenes Liederbuch mit 70 Liedern, welches vor bald 160 Jahren der damalige Lehrer Breunig stiftete.
Es ging schnell aufwärts im jungen Verein: An den monatlichen Versammlungen beteiligten sich bis zu hundert Mitglieder. Die alte Chronik legt ein beredtes Zeugnis über die erste Vereinsfahne von 1847 und die erste große „Abendunterhaltung mit Ball“ sowie die erste Fastnachtsveranstaltung Anfang des Jahres 1862 ab. Weitere Vereinsfahnen mit Feierlichkeiten folgten 1865, 1927 und 1970.
Ein denkwürdiges Ereignis war die Generalversammlung am 1. März 1896, bei der sich der Singverein 1845 und der Turngesangverein 1874 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Willenbücher zum Gesangsverein 1845 zusammenschlossen.
Einschneidend waren die herben Verluste aktiver Sänger im 1. und 2. Weltkrieg. Aber auch in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre gingen die Vereinsaktivitäten im Rahmen der großen Wirtschaftskrise stark zurück: Das damalige monatliche Dirigentengehalt von 7,50 Mark konnte der Verein nicht mehr zahlen!
Sehr schwierig gestaltete sich der Wiederbeginn des Vereinslebens nach 1945 in der „Stunde Null“, wie es in der Vereinschronik heißt. Immerhin gelang des vor allem den Brüdern Christoph und Julius Beck, bei der französischen Militärregierung die Erlaubnis zur Gründungsversammlung zu erhalten, die am 30. November 1946 stattfand.
Am letzten Sonntag im Oktober 1947 konnte das 100. Fahnenjubiläum gefeiert werden, worüber der Ehrenpräsident Valentin Heyd in der Chronik vermerkte, dass „1200 Besucher neues Leben aus den Ruinen erblühen ließen“.
Die 1950er Jahre brachten mehrere Höhenpunkte des Vereins: Der GV 1845 wirkte am 29.Juli 1951 nicht nur beim 13. deutschen Sängerbundfest in Mainz mit, sondern er hatte auch beim „Bunten Abend“, den der Südwestfunk am 12.Januar 1952 im Rundfunk übertrug, seinen großen überregionalen Auftritt.
Ebenso wirkte er aktiv bei der Einweihung der neuen Pfeddersheimer Kirchenglocken am 12. November 1952 und bei der Wormser Brückeneinweihung am 30. April 1953 mit. Beim großen Festumzug anlässlich der 1200-Jahrfeier von Pfeddersheim im Mai 1954 führte der GV 1845 als ältester Ortsverein mit seinem Festwagen den historischen Umzug an.
Ein bedeutendes Datum im Verein war der 26. Mai 1957: Der GV 1845 erhielt als einer der ersten Vereine der Region in Köln die Zelter-Plakette verliehen, die ein Jahr zuvor Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuss zur Förderung des Chorgesangs gestiftet hatte. Bald darauf erhielt der Verein aufgrund seines hohen Ansehens auch das Wappenschild des Landes Rheinland-Pfalz.
Ein besonderer „Kraftakt“ war die Schaffung des vereinseigenen Sängerheims in der Berliner Straße unter dem damaligen 1. Vorsitzenden Georg Wickenheiser. Hier vollzieht sich nun seit 1972 das vielfältige Vereinsleben, dessen Geschicke nach dem plötzlichen Tod von Georg Wickenheiser Willi Mauerer von 1978 bis 2014 als 1. Vorsitzender leitete, tatkräftig unterstützt von seinen 2. Vorsitzenden Anton Fittkau, Philipp Reis und Siegfried Deibert.
2014 übergab Willi Mauerer das Zepter in jüngere Hände. Seit April 2014 liegt die Vereinsführung in den Händen von Bernhard Steinke. Im gleichen Jahr wurde Willi Mauerer in Anerkennung seiner Verdienste und Leistungen zum Ehrenvorsitzenden des Vereins gewählt.
Wir über uns
Alle unter einem Dach – Musik verbindet
Die Zusammenführung alter Traditionen und neuer Aktivitäten im gesellschaftlichen Bereich ist die Leitidee des Gesangverein 1845 e.V. Pfeddersheim. Im musikalischen Wirken bedeutet dies: Ständige Beschäftigung mit der Literatur im Chorstil und mit Kompositionen, die in Rhythmus, Text und Melodie den zeitlichen Anforderungen gerecht werden. Ziel ist dabei, Jung und Alt durch die Musik harmonisch miteinander zu verbinden.
Diese geübte Praxis des GV 1845 hat dazu geführt, dass derzeit 150 aktive Mitglieder beim Deutschen Sängerbund gemeldet sind, davon allein fünfzig Jugendliche unter 25 Jahren. Nicht zuletzt durch den Erweiterungsbau am vereinseigenen Sängerheim wurden neue Möglichkeiten für eine hervorragende Jugendarbeit geschaffen.
Gleichsam „unter dem Dach“ des Sängerheims treffen sich innerhalb des Gesangvereins 1845 regelmäßig vierzehn Gruppen, die sich folgenden Aktivitäten verschrieben haben:
- dem Chorgesang in der Chorgemeinschaft und
- dem Pop- und Gospelchor,
- dem Theaterspiel und Tanz für Groß und Klein,
- dem fastnachtlichen Brauchtum,
- dem Djembé-Trommeln und
- dem Brettspiel.
Beim Kreisliedertag im Mai 2003 attestierte Bundeschormeister Michael Rinscheid dem Chor „eine sehr ansprechende Leistung“.
In seiner langen Tradition erlebt der Männerchor seit kurzem eine neue Ära: Die Chorgemeinschaft mit dem MGV 1876. Beide Männerchöre hatten zuletzt nur noch bedingt die vierstimmigen Lieder singen können. Mit mehr als 30 Sängern ist dies jetzt kein Problem mehr. Auf Chorleiter Christian Bitsch wartet jetzt die Aufgabe der Chorgemeinschaft ein eigenes Gesicht zu geben. Kein leichtes Unterfangen bei jeweils mehr als 135 Jahren Tradition.
Wir über uns
Vierzehn Gruppen treffen sich regelmäßig beim Kreativwerk GV 1845
Der im Jahre 1999 ins Leben gerufene Pop- und Gospelchor zählt inzwischen 49 Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen 15 und 66 Jahren. Die große Altersspanne ist ein Indiz dafür, dass Singen keine Frage des Alters ist. Ganz im Gegenteil: Musik in der richtigen Mischung geboten, verbindet Alt und Jung. Dazu hat die Chorleiterin Ilka Bork als ausgebildete Musikerin (seit 25 Jahren ist sie Organistin in Bechtheim / Monzernheim und Leiterin des Chores) wesentlichen Anteil.
Die älteste Gruppierung beim GV 1845 ist die Theatergruppe, die seit 1947 jeweils im Frühherbst die allseits beliebten Theateraufführungen durchführt. In den letzen Jahren schafften zwei Mitglieder dieser Gruppe die Aufnahmeprüfung für die Schauspielschule.
Die jüngsten Gruppen des GV 1845 sind die Instrumentalisten, die Kinder- und Jugendgruppen sowie die Brettspiler. So sind Alt und Jung gleichsam „unter einem Dach“ im Sängerheim vereint.
Bei den Prunksitzungen unter der Regie des Sitzungspräsidenten Bernhard Steinke sowie der Leiterin Conny Franz für die Tanzgarden und beim Gesang, wirken jugendliche und ältere Fastnachter eng zusammen. Die Bandbreite der dabei Mitwirkenden drückt sich allein schon in mehr als achtzig Orden aus, die in der „fünften“ Jahreszeit verliehen werden. Auch das Männerballett unter Betreuung von Vanessa Daibel und Nicole Reyl ist ein fester Bestandteil der Prunksitzungen.
Außerhalb dieser Kampagne stellen sich die Tanzgruppen weiteren Herausforderungen. Dabei gehört unter Anderem die tänzerische Umsetzung bekannter Musicals unter Einbindung der Kindertanzgruppen zu ihrem Repertoire. Bei den hierbei notwendigen Kostümgestaltungen wirken alle mit.
Diese Gruppen, deren erfolgreiches Wirken im Jahreszyklus kontinuierlich stattfindet, sind durch die neue Satzung gleichberechtigte Mitglieder im Verein. Dadurch wurde eine Generationen übergreifende familiäre Verbundenheit erreicht.
Aus GV 1845 wird Kreativwerk GV 1845
Das Repertoire der Gruppen ist mittlerweile so vielfälltig, dass bei „nur“ 2 Gesangsgruppen der Begriff „Gesangverein“ alleine nicht mehr ausreicht, alle Angebote zu beschreiben. Daher wird künftig der Begriff „Kreativwerk“ dem Namen vorangestellt. Denn der Verein ist kreativ im Angebot für sein Mitglieder.