Herbst 2023 – Theater im Kreativwerk
„Eine mörderische Weinprobe“
Die Theatergruppe des Kreativwerks GV 1845 e.V. Pfeddersheim durfte sich im September an 2 Wochenenden über 4 ausverkaufte Vorstellungen freuen und ihr Publikum begeistern.
Frau Spielmann – Inhaberin Weinhandel Spielmann – (Conny Franz) empfing ihre geladenen Gäste zunächst im Weingut Strubel (Flörsheim-Dalsheim) zu einer Überraschungsplanwagenfahrt. Gut gelaunt ging es durch die Weinberge, Picknick am Trullo und dann gestärkt zurück nach Pfeddersheim. Dort mit dem Planwagen angekommen, warteten bereits bei einem Glas Sekt die weiteren Gäste im gefüllten Hof darauf, dass es endlich losgeht. Mit einem schwungvollen Tanz, passend zum Thema Wein, präsentiert sich die hauseigene Tanzgruppe.
Während die geladenen Gäste sich auf ihren Zimmern ausruhten, durften alle anderen im toll geschmückten Saal, ihre Vorspeise und ihren ersten Wein genießen. Durch die Weinprobe führt Rüdiger Strubel – Weingut Strubel.
Während Frau Spielmann ihrem Sohn Sören (Jens Köster) – Medizinstudent Fachbereich Toxikologie – und ihrer Haushälterin Ella (Leika Schlosser) die letzten Anweisungen gegeben hatte, musste sie erfahren, dass der Sommelier für die Weinprobe plötzlich und unerwartet verschieden war. Da alle anderen Winzer in der Umgebung keine Zeit hatten oder nichts mehr mit Frau Spielmann zu tun haben wollten, entschied sie sich kurzerhand aus dem Gärtner Wiegand (Michael Rohleder), den französischen Sommelier Monsieur Gérard zu machen. Gleich beim Eintreffen der Gäste war klar, dass Monsieur Gérard mehr Wein trinkt als das er davon versteht. Dennoch präsentierte er jedem der Gäste die Weine mit einem französischen Akzent und wenig Wissen, was er sich aber durch die Verköstigung versuchte anzueignen.
Spritzig am Gaumen, toxisch im Abgang
Nachdem alle Gäste eingetroffen waren, begann Helene Wollenweber – Sekretärin von Frau Spielmann – (Sabine Franz) plötzlich jeden der Gäste zu beschuldigen, irgendwelche Verbrechen oder gar Morde begangen zu haben. Bevor sie mit ihren Anschuldigungen fertig war, brach sie leblos auf der Bühne zusammen. Die Gäste waren sich einig, dass man Helene schnell entsorgen sollte, ohne großen Wind zu machen. So beschloss Frau Spielmann, dass Sören als Anti-Alkoholiker und der bereits betrunkene Wiegand sie weit wegfahren sollten. Die lustige Runde mit Weinraten ging dann fröhlich weiter.
Am nächsten Morgen betrat Pater Gensfleisch (Roger Kegel) fröhlich mit „Oh happy day“ den Frühstücksraum. Weniger fröhlich trafen Staranwalt Karl Rudolf Spitzer (Julian Gross) und seine Ehefrau Luise (Annegrit Gradinger-Merkel) ein. Frau Spitzer wirft ihrem Mann vor, sie mit Konstanze Streckfus (Margrit Günther) zu betrügen, während auch diese fröhlich den Frühstücksraum betritt. Luise stellt bekümmert fest, dass ihre Cousine Anna Krohn (Nadja Werz) fehlt und findet diese letztendlich tot in ihrem Zimmer. Der zweite Mord im Hause Spielmann sollte ebenfalls vertuscht werden.
„Ohne Polizei“, hieß es immer wieder. Klar ist, dass jeder der geladenen Gäste Grund zum Morden hatte, allein um an das Erbe von Fr. Spitzer zu kommen. Um den Schock zu verarbeiten, machten sich alle bis auf Konstanze und Karl auf den Weg in den Wald. Karl und Constanze nutzten die Gelegenheit der Zweisamkeit, die aber nicht lange anhielt. Nachdem sich die beiden an der Weinbar bedient hatten, fielen auch sie tot um.
Unerwartet traf dann aber doch der Kommissar Gustav Grölau (Jens Bleise) ein, der die Ermittlungen aufnahm. Aus dem Wald zurück kam Pater Gensfleisch, angeschossen an Kopf und Bein. Der Kreis der Verdächtigen zieht sich zu. Nach den Ermittlungen ist sich der Kommissar sicher, dass Frau Spielmann für die Morde verantwortlich ist und nimmt sie fest. Ella und der noch immer trinkende Wiegand werden von Sören in den wohlverdienten Feierabend entlassen.
Dann nahm das Spiel eine Wendung, als plötzlich Helene Wollenweber wieder auftauchte, die ihren Tod nur vorgespielt hatte. Sie ist eines der Kinder, die der Pater als Versuchskaninchen verkauft hatte. Kurz entschlossen, erschießt sie Pater Gensfleisch vor den Augen von Sören, der in diese Intrige eingeweiht war. Auch Hr. Grölau stellt sich als falscher Kommissar raus, der Fr. Spielmann nicht eingesperrt, sondern hinterm Haus umgelegt hatte. Grölau, Helene und Sören steckten unter einer Decke. Alle erfreuten sich an dem Reichtum von Fr. Spielmann und dem wertvollsten Wein, dem Morgenglanz. Aber auch hier sollte das Spiel noch nicht sein Ende nehmen.
Nachdem Gustav und Helene sich einen Schluck vom Morgenglanz gegönnt hatten, werden auch sie Opfer eines vergifteten Weines. Am Ende nahm Sören glücklich seinen Koffer voller Geld und gab dem Publikum zu verstehen, dass Toxikose im Volksmund auch Vergiftung genannt wird.
Bilder: Estelle Frey (Change your look)
Ein großes Lob geht noch an Jens Bleise, der sich an der Generalprobe bereit erklärt hat, die Rolle des Kommissars für den erkrankten Stefan Schäfer zu übernehmen.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Autors. Vielen Dank an Jochen Matthies für Ihren Besuch!