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Herbst 2014 – Krimidinner „Wo ist Bob?“

Dinner mit immer neuem Ausgang

Lokalkolorit und Selbstironie, Spundekäs’ und Schmalzbrote – das waren die Zutaten für einen erfolgreichen und unterhaltsamen Theaterabend. Der Spaß kam jedenfalls nicht zu kurz bei der ersten Aufführung der neu formierten Theatergruppe des Gesangsvereins 1845 Pfeddersheim am Freitagabend. Bei der Premiere haben die Gäste – überwiegend Pfeddersheimer – viel zu lachen gehabt. Ein rheinhessisches Krimidinner hat der Verein aufgefahren; also nicht nur ein reines Theaterstück, sondern auch noch ein Festschmaus in drei Gängen.

Das Besondere an den Aufführungen des Traditionsvereins: Die Mitglieder spielen nicht nur einfach irgendein Stück, sondern gestalten eine eigene Geschichte mit jeder Menge Geschichten aus dem Ort. Federführend verantwortlich ist dafür Regisseur Bernhard Hahn. SzenenbildDer erste Lokalkolorit-Kniff: Die Handlung spielt auf dem Weingut von Willi Igelhof (in Anspielung auf das Pfeddersheimer Weingut der Familie Egelhof), der seinen Hof verkaufen will an den schmierigen Jung-Winzer Joachim Goldesel (diese Anspielung gilt dem Bio-Weingut Goldschmidt).

Jens Thill und Wolfgang Mayer sind es, die hier den Ton angeben. Als Verkaufspreis wird das legendäre Bob-Marley-Portrait von Andy Warhol gehandelt – ein Hochzeitsgeschenk, das der windige Goldesel gerne zugunsten des Weinguts verkaufen will (Wert: Vier Millionen Euro). Das jedoch wird während des Dinners bei Stromausfall gestohlen (Der Mann in Schwarz: Stefan Gumbinger). Verdächtig sind nahezu alle Beteiligten. Neben den Geschäftsmännern könnten auch die Ehefrauen Heike Goldesel (Sabine Franz) und Viola Igelhof (Sandra Köcher) einen Grund gehabt haben, den mysteriösen „Bob“, der dem Theaterstück seinen Titel gibt, zu stehlen.

Ebenfalls auffällig sind die Yoga-Wollpullover-Tante Sheela (Konni Mayer) und Dr. Schwindler (Michael Rohleder), der „Vorsitzende der Wonnegauer Schönheitsklinik Pfeddersheim“. Noch mehr Selbstironie? Als Dr. Schwindler zu Beginn den Saal betritt, ulkt er: „So viele Menschen da? Kein Wunder, dass ich hier keinen Parkplatz gefunden habe.“ Zwischendurch wird die Handlung immer wieder aufgelockert durch Pop-Songs; teilweise im Originaltext, teils mit veränderten Lyrics. SzenenbildEinen solchen Gesangsauftritt hat unter anderem Leika Schlosser, die die anzügliche Lebedame Sugar spielt. Untersucht wird der Kunstraub des „Wormser Bild-Snappers“ von Kommissarin Krause (Conny Franz).

Das liebevoll gestaltete Bühnenbild zeigte eine Tafel auf dem Igelhof’schen Weingut; das Ambiente zog sich weiter in den Gastraum des Sängerheims, in dem sich die Zuschauer befanden. Heike und Karlheinz Stahlheber, Wolfgang Hummel und Julia Bauer haben den Raum dekoriert und das Bühnenbild gezimmert.

Das Ende zu verraten hat an dieser Stelle keinen Sinn – nicht, um die Spannung aufrechtzuerhalten, sondern, weil der Verein selbst weiß, wie schnell in einem Ort wie Pfeddersheim die Auflösung weitererzählt werden würde.

Das clevere Ensemble um Bernhard Hahn hat sich kurzerhand für die insgesamt vier Vorstellungen vier verschiedene Enden ausgedacht. Bravo!

Text: Christian Mayer (Wormser Zeitung vom 03.11.2014)
Bilder: Ingrid Stengert

Die Aktiven

Darsteller:

Conny Franz, Sabine Franz,
Stefan Gumbinger, Sandra Köcher, Konny Mayer, Wolfgang Mayer, Michael Rohleder, Leika Schlosser, Jens Thill

Regie:

Bernhard Hahn

Ton und Technik:

Kai Schlosser und Bernhard Steinke

Kulisse und Bühnenbau:

Heike und Karlheinz Stahlheber, Wolfgang Hummel und Julia Bauer

Styling / Makeup:

haarsalat.de Sabine Marinac-Sandler

Küche, Service und Theke:

Philipp Reis, Norbert Baron, Karl-Heinz König, Mechthid Reis, Edith Mehlmann und viele viele fleißige Helfer